DIE LINKE. Friedberg will einen Toni-Maurer-Platz

DIE LINKE. Friedberg stellt Antrag auf Neubenennung des umgebauten zentralen Platzes

Vor den Umbaumaßnahmen in der Innenstadt gab es umseits des Cafe Rund den Platz der inoffiziell als 'kleine Freiheit' bezeichnet wurde sowie auf der anderen Seite ein Stück Grünfläche mit der offiziellen Bezeichnung 'Elvis-Presley-Platz'. Durch die Baumaßnahmen ist ein neuer Platz entstanden. Diesen in seiner Gesamtheit als 'Elvis-Presley-Platz' zu bezeichnen entspricht nicht der bisherigen Namensgebung und der Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung.

Desweiteren hat die öffentliche Diskussion des letzten Jahres gezeigt, daß der Name innerhalb der Friedberger Bevölkerung umstritten ist und keine große Zustimmung genießt. Eine Neubenennung des Platzes ist daher aus demokratischer Sicht notwendig.

DIE LINKE. Friedberg hat deshalb in der SVV beantragt, dazu eine Bürgerbeteiligung durchzuführen.

Danach soll die Stadtverordnetenversammlung einen der drei meistfavorisierten Namen der Bürgerbeteiligung für den neuen Platz beschließen. Dies soll bis spätestens 31.10. diesen Jahres geschehen.

Die Linke.Friedberg schlägt vor, den Platz nach der Friedberger Widerstandskämpferin Toni Maurer zu benennen.

Toni Maurer (geborene Neuhof) wurde am 8. 7. 1895 in Friedberg geboren. Sie betrieb in Friedberg eine Schneiderei mit einigen Lehrlingen und Angestellten. Da Toni eine hervorragende Schneidermeisterin war, ließen insbesondere wohlhabende Friedberger Bürger bei ihr arbeiten.

Auch nach 1933. als es für Juden untersagt war, mit Ariern geschäftlich zu verkehren, kamen noch viele Nichtjuden zu ihr. Schließlich konnte sie 1938/39 keine Lehrlinge mehr einstellen und mußte ihre Werkstatt aufgeben. Sie betrieb dann Hausschneiderei.

Gemeinsam leistete das Ehepaar Maurer politische Arbeit. Politische Versammlungen wurden im Wald zwischen Bad Nauheim und Friedberg, am sogenannten ,.Hexenhäuschen", abgehalten. Des öfteren besuchten sie Karl Neuhof in Berlin, nahmen an illegalen Parteisitzungen teil und hielten die illegale Arbeit aufrecht. Am 22. 8. 1944 wurden Edgar und Toni Maurer verhaftet. Die Verhaftungswelle nannte sich ,,Aktion Gitter" und war eine Reaktion auf das Hitlerattentat. Zunächst wurden beide nach Buchenwald gebracht, dort aber (vermutlich am 24. 8. beim Bombenangriff) getrennt. Toni Maurer saß zunächst im Gießener Gestapo-Gefängnis ein. Dort nähte sie öfter für die Familie eines Gefängniswärters in dessen Haus. Dieser Gefängniswärter gestattete ihr zweimal ihren Sohn Rudi Maurer zu sehen, den sie in Friedberg bei der Genossin Meta Euler, einer Marktfrau und Gemüsehändlerin zurücklassen mußte. Schließlich transportierten die Nazis Toni Maurer nach Ravensbrück, wo sie ermordet wurde.

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