SOS-Sozialsprechstunde

Wo erhalten Sie Rat und Hilfe, wenn es Probleme mit dem Jobcenter oder bei der Sozialhilfe gibt? Wer hilft beim Ausfüllen von Formularen? Wer hört sich auch mal Sorgen oder Schwierigkeiten an und begleitet Sie zu Behördenterminen?
Die SOS-Sozialsprechstunde wurde von Menschen gegründet, die Erfahrungen mit Hartz4 und jetzt mit Bürgergeld gemacht haben.

665 15 8 2019 Vortand H4 Hilfe (v.l.n.r.) Peter Eickmann (Kasse), Anja ElFechtali (Vorsitzende), Karlheinz Hofmann (stellvertretender Vorsitzender)

Der Verein bietet:

  • ehrenamtlich Sprechstunden im Roten Laden an
    (Usagasse 26, Friedberg).
  • Jeden Montag von 14 bis 16 Uhr und jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr (werktags) können Sie Rat und Hilfe erhalten.
  • Wenn Sie das möchten, können Sie sich auch selbst engagieren.
  • Email:

 

Aktuell:

Flyer verteilt vor dem Jobcenter

Die Linke Hartz4-Hilfe Wetterau war am Mittwoch vor dem Jobcenter. Der Grund war eine Personaldienstleistungsmesse, bei der sich Arbeitssuchende melden mussten.

In unseren Flyer prangerten wir diese Messe an. Das sind die Gründe:

Personaldienstleister sind Privatfirmen, die Arbeitskräfte an andere Unternehmen verleihen. Meistens sind die Anstellungen zeitlich befristet und die Unternehmen müssen keinen festen Arbeitsvertrag abschließen.Die Bundesagentur für Arbeit bezuschusst die Vermittlungstätigkeit der Personaldienstleister pauschal pro Fall und zahlt auch noch eine Vermittlungsprämie, wenn der Job mindestens drei Monate dauert. Nach sechs Monaten bekommt der Dienstleister eine Nachhaltigkeitsprämie.

Im Klartext: Privatfirmen wird Geld bezahlt, damit sie die Aufgaben des Arbeitsamts/Jobcenters erledigen.

Sie bekommen Geld damit sie für prekäre Beschäftigungsverhältnisse sorgen: Zeitarbeit, Leiharbeit und ungesicherte Arbeitsverältnisse.

Einige Erwerbslose wurden mit Sanktionsandrohungen zur Messe gezwungen.

 

Diese Personaldienstleister bieten keine Arbeitsplätze an mit Löhnen, von denen man leben kann. Die verbessern die Lage der Erwerbslosen nicht wirklich. Mit den Niedriglöhnen können keine ausreichenden Rentenbeiträge gezahlt werden und damit ist Altersarmut vorprogrammiert.

Personaldienstleistungsmesse des Jobcenters Wetterau

Verärgert zeigt sich die Linke Hartz4-Hilfe Wetterau über die geplante Personaldienstleistungsmesse beim Jobcenter Wetterau am 26. März in Friedberg.

Hier werden Arbeitssuchende in prekäre Arbeitsverhältnisse vermittelt und mit den Niedriglöhnen wird langfristig deren Atersarmut gefördert.

Diese "Vermittlungen" dienen nur der Statistik. Selbst die Arbeitsagentur gibt zu, dass die meisten dieser Beschäftigungen nicht länger als sechs Monate dauern. Das Motto ist: bloß raus aus Hartz-IV mit dem Leistungsbezieher.

"Wenn Hartz IV Betroffenen Tätigkeiten unter Sanktionsdrohung „angeboten“ werden, so sind es entweder sogenannte Ein-Euro-Jobs oder prekäre Billiglohnstellen bei einer Zeitarbeitsfirma. Normale und gerecht entlohnte Stellen sind bei den Arbeitsangeboten sind eher nicht zu finden", sagt Werner Schulz von der Linken Hartz 4-Hilfe Wetterau.

Begleitung zum Jobcenter

Diese Woche begleitete ein Mitglied der Hartz4-Hilfe eine Frau zum Jobcenter Wetterau. Die Frau hat eine befristete Erwerbsunfähigkeitsrente bis 2016 (Arbeitsmarktrente genannt). Der Frau ist wegen einer Schwerbehinderung der Arbeitsmarkt verschlossen, wie die Rentenversicherung im Januar 2014 festgestellt hatte.

Da die Frau noch einen kleinen Beitrag vom Jobcenter bekommt um ihre Rente aufzustocken, hatte sie einen Termin bei einer Sachbearbeiterin erhalten, um über ihre berufliche Situation zu sprechen. Da wurde der Frau eine Maßnahme vorgelegt: sie sollte für 5 Tage bei einem privaten Maßnahmenträger ein Gesundheits-Profiling machen. Hier wird von einer Betriebsärztin geprüft, ob man nicht doch noch arbeiten kann und welche Tätigkeiten man noch machen kann. Auch lag eine Eingliederungsvereinbarung auf dem Tisch zum unterzeichnen. Die Sachbearbeiterin wollte auch von der Frau sogar das Gutachten der Rentenversicherung haben.

Die Betroffene sagte, dass sie diese Maßnahme nicht machen kann. Sie verweigerte auch, das Gutachten der Sachbearbeiterin auszuhändigen, da das nur Ärzte verlangen dürfen. Worauf die Sachbearbeiterin einen Verwaltungsakt gegen sie androhte und das Gespräch für beendet erklärte.

Die Begleitperson der Hartz4-Hilfe ging dann mit der Frau zur Teamleitung. Diese holte sich die Akte und sagte, dass die Frau diese Maßnahme nicht machen müsse. Was ja eigentlich auch klar ist, denn die Rentenversicherung hatte die Frau ja schon in der Vergangenheit untersucht.

Die Linke Hartz4-Hilfe ist entsetzt über solche Vorfälle, die immer wieder im Jobcenter passieren. Alleine schon, dass eine Sachbearbeiterin die Krankenakten verlangt, verstösst gegen das Gesetz. Nur Ärzte dürfen sowas verlangen. Die Bevormundungen im Jobcenter bekommen anscheinend eine neue Qualität. Zur Begleitperson der Hartz4-Hilfe sagte die Sachbearbeiterin noch: Sie könne ihm die Nummer vom Bundessozialministerium geben, da könnte er sich beschweren.

Werner Schulz von der Hartz4-Hilfe kommentiert: "Wir verurteilen diese Vorgehensweise und hoffen, dass dies schnellstens abgestellt wird. Es sind nicht umsonst einige Klagen beim Sozialgericht gegen dieses Jobcenter anhängig.

Frühstück der Hartz4 Hilfe

Linkes Frühstück:

Die Linke Hartz4-Hilfe Wetterau traf sich am Dienstag zum ersten gemeinsamen Frühstück im Roten Laden. Bei Kaffee, Brötchen und Berlinern herrschte Einigkeit darüber, dass in Friedberg Wohnungsnot besteht, Sozialwohnungen fehlen und der Bahnhof eine öffentliche Toilette braucht.Über die Erhöhung der Hundesteuer und die geplante Anhebung des Straßenbeitrags war man verärgert. Das nächste Frühstückstreffen findet am 18. März von 10 -11.30 Uhr im Roten Laden in der Usagasse 23 statt.

Wöllstadt

Das Versagen der Wohnungspolitik zeigt sich derzeit in Wöllstadt. Dort sollen die Gemeindewohnungen verkauft werden.

Werner Schulz von der Linken Hartz4-Hilfe regt das auf: "Erst lässt man die Häuser verkommen und dann wird bezahlbarer Wohnraum vernichtet. Nur um die klamme Stadtkasse ein wenig aufzubessern. Wohnungsverkäufe retten die Kommunalfinanzen nicht. Das sieht man auch in Friedberg, das ein Drittel des städtischen Wohnungsbestandes verkaufte. Auf diese Weise werden nicht so finanzkräftige Mieter verdrängt - nicht selten in den Ostkreis, weil da die Mieten billiger sind. Die anzahl bezahlbarer Wohnungen wird noch weiter reduziert. Die Mieten steigen. Das trifft nicht nur die armen Leute, sondern auch Arbeiter und Angestellte." 

Mietobergrenzen

Der Landratskandidat der Linken, Werner Schulz, hat in einer Pressemitteilung erneut die neuen Mietobergrenzen des Wetteraukreises kritisiert. Er würde sie sofort wieder ändern, kündigte er an. Ansonsten hoffe er, dass die Sozialgerichte die Obergrenzen wieder kippen, nachdem die ersten Betroffenen dagegen geklagt hätten. Die neuen Mietobergrenzen brächten besonders Familien in neue Notlagen, da es für große Wohnungen in einigen Kommunen nun weniger Geld gebe. Betroffene könnten sich montags (14 bis 16 Uhr) und donnerstags (16 bis 18 Uhr) an die Linke Hartz4-Hilfe Wetterau in der Usagasse 23 in Friedberg wenden, er sei während der Sprechstunden anwesend und unterstütze mit Hilfe zur Selbsthilfe. Schulz spricht sich außerdem für die Einführung eines Sozialpassesaus, mit dem man für einen Euro Bus und Bahn nutzen könne und einen Sozialtarif für Strom und Gas.

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