Warum soll bezahlbares Wohnen nicht machbar sein?

„Wer öffentlichen Wohnungsbau fordert, wird gern als unrealistischer Träumer abgetan. Dabei gibt es gute Beispiele dafür, dass es möglich ist, sozial orientierten Wohnungsbau zu betreiben“,  sagt Gabi Faulhaber, Kreisvorsitzende der Linken Wetterau.

In Deutschland gilt sozialer Wohnungsbau als zu teuer. Die Wetterauer Kommunen fühlen sich nicht zuständig und verweisen auf leere Stadtsäckel. Dass es auch anders geht, zeigt ein Beispiel aus Salzburg in Österreich. Dort baut eine gemeinnützige städtische Wohnungsbaugesellschaft hunderte Mietwohnungen für 4,78 Euro pro Quadratmeter. Mit Hilfe eines eigens gegründeten Wohnungsbaufonds können gemeinnützige Bauträger ohne die Finanzierung von Banken arbeiten. Inzwischen kommt Salzburg ohne staatliche Förderung aus, denn der Profit der Banken muss nicht mehr mitbezahlt werden. Die Baugesellschaft macht Gewinn.

„Warum schauen sich die politisch Verantwortlichen im Wetteraukreis dieses Konzept nicht mal näher an?“ fragt Faulhaber. „Wenn man bezahlbaren Wohnraum will, muss man neue Wege gehen. Statt dass Kommunen immer wieder Wohnungen verkaufen (wie in Wöllstadt) oder private Investoren suchen (wie in Friedberg), könnten erfolgreiche alternative Beispiele Schule machen.“

 

Dass gemeinnützige Gesellschaften auch in unserer Region wirtschaftlich arbeiten können, zeigte auch kürzlich ein Zeitungsbericht über die Genossenschaft Bauen und Wohnen in Bad Vilbel. Dort wird Wohnraum für 5,54 Euro angeboten. Die Genossenschaft erzielte Gewinn trotz energetischer Sanierungsinvestitionen. Auf dieser Grundlage wären zukünftig auch Neubauten möglich.

Faulhaber verweist auf Untersuchungen des Prestel-Instituts: danach fehlen bis zum Jahr 2017 im Wetteraukreis 2780 Wohnungen. Dazu fallen hunderte, bisher preiswerter Wohnungen aus der Sozialbindung. „Man kann hier schon von Wohnungsnot sprechen. Wenn nichts getan wird, werden die Mieten weiter ansteigen und damit die sozialen Probleme.“

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